Der Gesetzgeber hat in Deutschland vorgeschrieben, dass für Kinder bis zum 12. Lebensjahr oder bis zu einer Größe von unter 1,50 Meter im Auto grundsätzlich Kindersitze zu verwenden sind.
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Seit Mitte 2013 gibt es die i-Size-Norm für Kindersitze. Im Gegensatz zu der alten Norm „ECE Reg. 44“ wird nun der Kindersitz nicht mehr nach dem Gewicht, sondern nach der Körpergröße des Kindes ausgewählt. Ein Austausch der Kindersitze mit der alten Norm ist nicht nötig. Ältere Kindersitze, bei denen die Prüfnummer auf dem Siegel jedoch mit einer 01 oder 02 beginnt, oder Sitze mit Beschädigungen, müssen zwingend ersetzt werden und dürfen nicht länger verwendet werden. Die Montage des Kindersitzes erfolgt entweder durch die Befestigung mit dem normalen Gurt oder über die ISOFIX-Ankerpunkte im Fahrzeug. Das ISOFIX-System bietet einen sicheren und leichten Einbau. Ältere Fahrzeuge können eventuell mit einem solchen System nachgerüstet werden.
Kinder bis 13 Kg
Für Kinder bis ca. 13 kg oder einer Körpergröße von ca. 83 cm benötigt man eine rückwärtsgerichtete Babyschale. Wird diese auf dem Beifahrersitz angebracht, muss ein eventuell vorhandener Frontairbag zwingend deaktiviert werden. Nach der neuen i-Size-Norm sind Kinder bis zu einem Alter von 15 Monaten entgegengesetzt der Fahrtrichtung zu befördern.
Mit einem Wechsel in einen größeren Sitz sollte so lange wie möglich gewartet werden, da rückwärts gerichtete Systeme für Kleinkinder am sichersten sind. Erst wenn der Hinterkopf des Kindes nicht mehr sicher durch die Babyschale gestützt wird, ist der Austausch des Sitzes wichtig. Dies ist meist bei Kindern im Alter von ca. 1,5 bis 4 Jahren, mit einem Gewicht von ca. 9 – 18 kg oder einer Körpergröße von ca. 105 cm der Fall. Für diese Größenklasse gibt es Systeme mit Hosenträgergurten oder Fangkörpersystemen, bei welchen ein kleiner Tisch vor dem Bauch des Kindes Sicherheit bietet. Sitze mit Hosenträgergurten gibt es auch als „Reboard-Sitze“. Hier fahren die Kinder wie in der Babyschale entgegengesetzt der Fahrtrichtung. Dadurch ist die Belastung bei einer Frontalkollision deutlich geringer, als bei Sitzen in Fahrtrichtung. Sollte ein nach vorn gerichteter Kindersitz auf der Beifahrerseite eingebaut werden, ist der Sitz in die hinterste Position zu stellen.
Kinder zwischen 15 und 36 kg
Sitzerhöhungen mit Rücken- beziehungsweise Schlafstützen sind für Kinder zwischen 15 und 36 kg oder einer Größe von 105 – 150 cm geeignet. Bei dieser Art von Kindersitz wird das Kind mit dem normalen 3-Punkt-Gurt des Fahrzeugs gesichert. Dabei ist zu beachten, dass der Gurt durch die Gurthaken des Sitzes geführt wird, damit er bei einem Crash nicht in den Bauchbereich des Kindes rutscht. Die Nutzung einer solchen Sitzerhöhung empfiehlt sich für Kinder von ca. 4 bis 12 Jahren.
Einbau des Kindersitzes
Der richtige Einbau des Kindersitzes ist ausschlaggebend für die Sicherheit und Schutz des Kindes bei einem Unfall. Der Sitz muss so fest wie möglich im Fahrzeug angebracht werden, um eine gute Standsicherheit zu erhalten. Alle Gurte müssen straff am Körper des Kindes anliegen, so dass es im Winter empfehlenswert ist, Kindern die dicke Jacke vor dem Transport auszuziehen. Eventuelle Essensreste oder klebrige Flüssigkeiten im Gurtschloss können zu einer Einschränkung der Sicherheit des Sitzes führen. Daher ist es ratsam den Sitz vor Fahrtbeginn auf korrekte Funktionalität zu prüfen. Als sicherster Platz für die Beförderung von Kindern gilt der rechte oder mittlere Rücksitz. Nicht jeder Sitz passt in jedes Auto. Es ist ratsam, vorab einen Blick in die Fahrzeugbedienungsanleitung zu werfen und vor dem Kauf einen Einbauversuch durchzuführen.